Angenehmer als zuvor verlief die Tour (120Km) zu meinem Gastgeber Thorsten Falk im Lenzer Krug in Lenz am Plauer See ( http://www.falk-seehotels.de/seehotels/lenzer-krug ). Wo die beiden Touren zuvor rechtwinklig zu den Bodenwellen der Eiszeit verliefen, war es heute bedingt durch die Himmelsrichtung mehr entlang. Dies bedeutet ganz sich nicht flach, aber moderater. Wobei einige Anstiege hier nicht zu vermuten waren für mich. Kein Wunder eigentlich, wenn in der Karte die Mecklenburgische Schweiz ausgewiesen ist. Beeindruckend sind die Blicke auf die Seen der Mecklenburger Seenplatte gewesen. Besonders der Blick von einem Aussichtsturm gleich neben der Straße machte mir die Landschaft sehr gut deutlich.
In Kaffee gebeizter Saibling aus dem Gehlsbach auf Plauer Spargelsalat und Frankfurter Grüne Sauce aus Mecklenburger Kräutern zur Vorspeise waren eine leckere Eröffnung. Zur Hauptspeise gab es Klein Wangeliner Maibock sous-vide aus eigener Jagd unter der Nusskruste auf Mairübchen und Waldpilz-Pappardelle. Sauerampfer-Creme-Brulee mit Rhabarber-Crumble und Vanille-Rahabarber sous-vide mit marinierten Erdberen schlossen sich als Nachspeise an.
Die Tour (125Km) zu meiner Gastgeberin Anja Goritzka nach Greifswald, wen hätte es gewundert, setzte sich so eiszeitlich fort wie am Tag zuvor. Allerdings nicht nur wegen der Wellen in der Landschaft, sondern auch von der kalt gewordenen Wetterlage – es wurde anstrengend, wenn echte Winterkleidung nicht in der Tasche ist. Das Landschaftsbild wurde geprägt durch Ackerbau und Kiefernheine, Ackerbau und Kiefernheine, Ackerbau und Kiefernheine.
Eine Spargelsuppe mit Einlage wärmte mich schnell wieder auf. Fischtüfte mit Dreierlei gegrilltem Ostseefisch und Gurkensalat als Hauptspeise und zur Nachspeise Erdbeeren ließen mich zufrieden ins Bett fallen.
Ortsteile gibt es aus gutem Grund . . .
Von Berlin nach Greifswald bedurfte es einer Zwischenübernachtung. Gefunden hatte ich diese nach meiner Meinung in Prenzlau in der Uckermark. So waren 120Km geplant. Nach einem Anruf kurz vor dem vermeindlichen Ziel stellte sich heraus, dass die Wassermühle (http://www.muehle-werbelow.de/) eigentlich nicht in der Straße Werbelow sondern im Ortsteil Werbelow in der Gemeide Uckerland liegt, die zur Kreisstadt Prenzlau gehört. Die Tour verlängerte sich so auf 142Km. Hinzu kam, dass die Meinung „ab Berlin geht es nur bergab“ schnell zur Mär wurde. Die Eiszeit hat eine vielseitige unfassbar wellige Landschaft zurück gelassen. Hier sammelten sich Höhenmeter an, die mir selbst auf den Touren im Süden des Landes nicht für möglich erschienen sind.
Erfreulich, dass ich am Abend ganz spontan noch mit am Tisch sitzen durfte und einen frischen Salat und Tortellini mit Sahnesauce und Parmesam bekam.
Tour (15Km) kann es wohl nicht wirklich heißen, was der Wechsel zu meiner Gastgeberin Shermin Arif ebenso in Berlin war. Über Mittag fand sich Zeit, einen guten Freund zu treffen und über zukünftige gemeinsame Ziele zu reden. Mein Weg musste an der Goldelse und dem Brandenburger Tor vorbei führen und ging dann Richtung Alexanderplatz. Etwas Zeit für einen notwendig gewordenen Einkauf und die Nacharbeit an diesem Blog füllten die verbliebene Zeit unfassbar schnell aus.
Unter dem Motto „Berlin arabisch“ gab es ein Potpourri aus Berliner Gerichten, arabisch interpretiert. Als Beilage wurde ein Brotsalat serviert. Die Hauptspeise war eine Curry-Wurst (Merguez und Lammwürstchen) mit selbstgekochter Curry-Sauce und scharfe Bratkartoffeln aus dem Ofen „Batata Harra“. Zum Nachtisch erfreuten mich sächsische Quarkkäulchen mit Vanilleapfelmuss und orientalischem Zucker.
Lang sollte der Tag werden – sehr lang . . .
Meine Tour (175Km) aus der Oberlausitz nach Berlin zu meiner Gastgeberin Eva Schaefers war die bisher längste. Obwohl die Landschaft eher eben war, blieb es nicht unanstrengend ob der oftmals anspruchsvollen Wege. Daran änderte auch der Wechsel zwischen Oberlausitz, Spreewald und Berlin nichts. Bis zum Ende waren mitunter sehr kleine schmale Weglein die einzige Möglichkeit, auf einem recht kurzen Weg ans Ziel zu gelangen. Anstrengend, bzw. sogar unangenehm wurde das letzt Stück des Weges auf Kopfsteinpflaster. Mit einem Reiserad und Gepäck keine leichte Sache.
Zu später Stunde gab es als Vorspeise einen farbenfrohen Salat mit Havelkrebsen. Danach folgte als Hauptgang die Berliner Erbsensuppe mit Bockwurst, Bauch und Speck. Abgerundet wurde alles mit dem Nachtisch, einer Berliner Lufttorte.
„Nur bergab“ über unzählige Hügel und kleine Berge verlief die Tour (60Km) zu meinem Gastgeber Jürgen Ittmann im Gasthof „Zum Anker“ ( http://www.gasthof-zum-anker.de/ ) in Elsterheide – Klein Partwitz. Anfänglich gut ausgeschildert endete der Weg unüberwindbar in einer Sackgasse im Wald. Kurz neu geplant, ausgewichen auf kleine Straßen von Ort zu Ort verlief der weitere Weg bis auf eine Baustelle sehr flüssig. Wie jeden Tag wurde ich auch hier sehnlichst erwartet von meinem Gastgeber und dieses Mal zugleich von der Redakteurin der lokalen Zeitung. Nach dem Interview und einem Stück Rhababerkuchen machte ich mich frisch und startklar zu einer kleinen Runde mit dem Auto durch die aktuelle Situation des aktiven und passiven Braunkohletagebaus. So sehr mich die unfassbare Größe des aktiven Lochs in der Erde beeindruckte, erfreute mich um so mehr die Rekultivierung der aufgegebenen Abbaugebiete zu Seen für die Freizeit. Ein lohnender Ort für Wassersportler, Radfahrer, Wanderer, Quadfahrer uvm.
Im Grunde wäre der Weg von Belgern nach Bischofswerda zu meiner Gastgeberin Sandra Schölzel weiterführend über den Elberadweg bis Dresden und ab dort durch die Berge zum Ziel die logische Konsequenz gewesen. Allerdings wäre es als Tagestour und im Gesamtprojekt nicht machbar gewesen. So führte meine Planung direkt entlang der Luftlinie zum Ziel. Die Tour ( 116Km ) zeigte sich umso interessanter, weil mir beide Landschaften zuvor unbekannt waren. Im Umland der Elbe bis Lampertswalde verlief die Strecke durch flache und teilweise scheinbar leere Landschaft und ab dort bis zum Ziel eher leicht bergig und dörflich. Wie so oft waren es die letzten Km und Hügel, die zu kleinen Bergen wurden. Insgesamt ist die Oberlausitz bisher die mir unbekannteste Region.
Es gab Pellkartoffeln und guten Quark mit Leinöl, Schnittlauch, Dill, Frühlingslauch sowie Petersilie. Dazu einen Gurkensalat mit Leinöl und typische Oberlausitzer Blut- und Leberwurst.
Ein Bett vor Augen ist mir recht angenehm und so konnte ich noch am Morgen vor dem Start für den notwendigen Zwischenstopp auf dem Weg nach Bischofswerda eine Unterkunft ( http://www.gästezimmerbelgern.de/ ) in Belgern sichern. Die Tour ( 128Km ) verlief auf dem schönen und lohnenden Elberadweg bis auf die Ausnahmen, wo größere Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Umgestaltung von Schutzgebieten dies zur Zeit nicht möglich machen. Schon von weitem gut zu erkennen waren die Kirchen der Lutherstadt Wittenberg und im weiteren Verlaufe wurden die Storchennester mit Jungvögeln zunehmend mehr. Selten hat sich ein Ort so lange hinter den Bäumen versteckt und kam urplötzlich zum Vorschein, wie Belgern.
Mit einem ausgiebigen Frühstück versorgt, wie jeden Morgen bei meinen fürsorglichen Gastgebern, konnte ich mich beruhigt auf den Weg nach Bischofswerda machen.
Von einer Tour (10Km) zu meinem nächsten Gastgeber, dem Bauhaus Dessau kann sicherlich kaum die Rede sein. Wobei für mich nach der Ankunft im Bauhaus und einer intensiven Führung durch Frau Kremer noch eine Tour (40Km) durch Dessau-Rosslau und das Umland mit Thorsten Hammer auf dem Programm stand. Die Elbe und ihre Auen sind mittlerweile wieder ein lohnendes Naturschauspiel.
Klar war, dass die Tour (158Km) von Weimar nach Dessau zu meiner Gastgeberin Heike Wendel lang werden würde. Aber nicht so lang und an einigen Stellen ob des Weges auch nicht so abenteuerlich. Immerhin befand ich mich auf dem Saale-FAHRRADweg und nicht auf einer Wanderung in den Bergen. Zunächst nur als Herausfahrt aus den Hügeln um Weimar stellte sich dies eher wie eine Reise über jeden Hügel heraus. Um so länger wurde die Tour, als ich mich für den Saaleradweg entschied als Lösung zwischen den Bergen. Flußschleifen sind selten eine Abkürzung.
Angekommen bei meiner Gastgeberin war ich schnell wieder munter. Gestärkt wurde ich zur Hauptspeise mit einem Anhalter Teller: Gefüllter Meckersack auf Himmel und Erde und als Nachspeise gab es Rhabarbercrumble.